Synopsis

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TIEFENSCHÄRFE liest in den Markierungen der Orte in Nürnberg, an denen der sogenannte NSU zwischen 2000 und 2005 drei Morde verübt hat. Das Bodenlose der Taten lässt als formales Element die horizontale Bildachse immer wieder aus dem Lot geraten.

SYNOPSIS

TIEFENSCHÄRFE untersucht Orte in Nürnberg, an denen der sogenannte Nationalsozialistische Untergrund (NSU) zwischen 2000 und 2005 drei Morde verübt hat. Es ist eine beobachtende Umkreisung, welche die Tatorte über ihre Umgebung kontextualisiert, in ihren Markierungen liest und ihre heutige Be- und Umnutzung zeigt. Das Bodenlose der Taten taucht als formales Element in der Bildsprache auf, indem die horizontale Bildachse immer wieder aus dem Lot gerät.

Im Off-Kommentar werden auf unterschiedlichen Zeitebenen alltägliche Szenen und Begegnungen an den Tatorten beschrieben und mit verdichteten Wissensfragmenten über die Taten des NSU sowie über die Parallelwelt der Mordermittlungen verschränkt, welche sich bis zur Selbstenttarnung des NSU 2011 ausschließlich gegen die Mordopfer und deren Familien gerichtet hat.

Der Stift wird zur Kamera, die Kamera zum Akteur und gleichzeitig zur Zeitzeugin. Die gefilmten Tatorte werden zu Blickpunkten auf eine Stadt, deren Achse immer wieder aus dem Bildrahmen kippt. So findet ein Ausloten, Irritieren und Verschieben von Realitätsebenen statt, das den Erschütterungen dieser scheinbar unskandalisierbaren Angriffe des NSU auf die Wirklichkeit der (post-)migrantischen Gesellschaft nachspürt.